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Wer kennt Reinhard Heinrich? Als Sohn eines Herrenschneidermeisters 1935 im Giebichensteinviertel in Halle geboren, Bruder von Rudolf, dem Professor an der Akademie der Bildenden Künste München.
Seit Ende der 1950er Jahre bis zu seinem Tod 2006 war Reinhard Heinrich Kostümbildner an Bühnen in Berlin, München, Bayreuth, Mannheim, überall in Europa und weltweit in Boston, Montreal, Toronto, Sydney...
Ein Reihe der Kostümbildentwürfe Heinrichs für die Verdi-Oper „Don Carlos“ (Nationaltheater Mannheim, 1976) und die R.-Strauß-Oper „Elektra“ (Oper Wuppertal, 1980) ist seit April in einer noch nie dagewesenen Ausstellung im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau zu sehen.
Sein Bruder Gerhard Heinrich lebt heute noch in Halle. Ihm ist es zu verdanken, dass es zu dieser außergewöhnlichen Schau im Hauptflur des Krankenhauses kam. Der Geschäftsführer des Krankenhauses, Pastor Markus Ebinger und Kurator Frieder Badstübner fanden begeisterte Worte für die beeindruckenden Objekte und dankten Gerhard Heinrich, dass er die Bilder seines Bruders für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte. Wegen des Besuchsverbotes während der Corona-Pandemie war bisher keine Vernissage möglich. Doch am 3. Juni kam der Bruder des Künstlers mit seiner Frau und deren Cousine, um sich die Schau anzusehen. Etwa 50 Bilder seines verstorbenen Bruders hat er bei sich aufbewahrt. Doch ein Großteil liegt in Archiven in Wien oder München. Stolz erzählt Gerhard Heinrich, dass in München die Inszenierung von La Bohème seit 1968 unverändert mit den Kostümen seines Brunders läuft.
Die Ausstellung im Zentralfoyer wird bis Ende Juni 2021 zu sehen sein. Bei gelockerten Besuchsregelungen ist die Schau daher auch für Patienten und Besucher entsprechend der geltenden aktuellen Vorschriften zu besichtigen.
Die Arbeiten sind auch käuflich bei Herrn Gerhard Heinrich zu erwerben. Eine Preisliste liegt an der Rezeption aus. 10% des Erlöses kommen der Martha-Maria-Stiftung zugute.