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Die Zunge auf Trab gebracht

Diakoniewerk
14.11.2024

Mit einem neuen Zungenschrittmacher hilft die HNO-Klinik des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau Patienten mit krankhaftem Schnarchen.

Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer obstruktiven Schlafapnoe betroffen. Bei dieser ernsthaften Atemstörung kommt es während des Schlafs zu wiederholten Atemaussetzern. Die Unterbrechung der Atmung führt nicht nur zu starkem Schnarchen und Tagesmüdigkeit, sondern kann auch das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle erhöhen.

Zungenschrittmacher als innovative Behandlungsoption

Unsere HNO-Spezialisten implantieren bereits seit 2016 Zungenschrittmacher bei Patientinnen und Patienten, die herkömmliche Behandlungsoptionen wie beispielsweise eine Atemmaske nicht vertragen oder ablehnen. Bislang wurde das Inspire-System implantiert, welches vollimplantiert, aber nur einseitig über eine Zwei-Schnitttechnik am Hals und Thorax eingesetzt wird. Nun haben sie erstmalig eine weitere Methode angewendet.

Dabei wird mit nur einem Schnitt das Implantat unter dem Kinn eingesetzt. Das kleine Gerät stimuliert während des Schlafs beidseitig den Zungenmuskelnerv und sorgt dafür, dass die Atemwege während des Schlafs wieder frei sind – ganz ohne Maske.

Wie funktioniert ein Zungenschrittmacher?

Der Zungenschrittmacher ist ein streichholzschachtelgroßes Gerät, das in Vollnarkose unter dem Kinn implantiert wird. Es ist insgesamt nur ein kleiner Hautschnitt notwendig. Seine Elektroden werden mit beiden Zungenmuskelnerven in Kontakt gebracht. Das Gerät wird von einem externen Aktivierungschip angetrieben, der mit einem Klebepflaster nachts unter dem Kinn befestigt wird. Der externe Chip startet die Stimulation, nachdem der Schlafapnoe Betroffene eingeschlafen ist.

Die minimalen Stromimpulse des Implantats führen dazu, dass sich der hintere Teil der Zunge leicht nach vorne bewegt. Diese Vorwärtsbewegung der Zunge hält die oberen Atemwege im Schlaf offen und verhindert Atemaussetzer. Tagsüber werden Aktivierungschip und Pflaster entfernt und der Chip mit einem Ladegerät aufgeladen.

Beitrag im ARD-Mittagsmagazin

Übrigens: Im ARD-Mittagsmagazin ist ein spannender Beitrag rund um das Schnarchen erschienen. Auf unserer Homepage steht der Beitrag für alle Interessierten zur Verfügung. Mit dabei: Maria Hengst, Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- u. Halschirurgie und Dr. Steffen Schädlich, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin II und Leiter des Schlaflabors im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau. Diagnostik und Therapie an der HNO-Klinik in Halle | Krankenhaus Halle-Dölau

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